One day baby, we’ll be old – OH BABY

Es ist 6:55 Uhr und am Hauptbahnhof Dresden treffen sich 7 von 9 Volleyballlern der TU Dresden, um als Uniauswahl zur Sächsischen Hochschulmeisterschaft (SHM) im Mixvolleyball zu fahren. Die DB AG läßt die Damen und Herren nicht im Stich und pünktlich 8:51 trifft die Gruppe nach einer kurzweiligen Zugfahrt in der Messestadt ein. Ab zum Großraumtaxi und dann zur Spielhalle in Leipzig Connewitz. Pünktlich zur Eröffnung treffen die TU’ler ein und können noch die Worte der neuen leipziger Kanzlerin vernehmen die sich faire und gute Spiele wünscht.

Entgegen der Aussagen des Veranstalters HTWK ist die TU an Platz drei gesetzt und hat damit vorerst nur als Schiedsgericht ins Geschehen einzugreifen. Die erste Überraschung des Tages lieferte jedoch die HTWK selbst – entgegen der Ausschreibung (1 Team pro Hochschule) war der Gastgeber mit drei Teams vertreten. Hieß es am Telefon noch man würde die Auslosung, aufgrund des wahrscheinlich verspäteten Eintreffens, ohne die TU Dresden durchführen, so ließ die Gruppenkonstellation eher eine Zulosung vermuten. Alle HTWK Teams fein säuberlich in drei Gruppen getrennt.
Nun ja sei es wie es sei sagten sich die fröhlichen Dresdner und starteten guten Mutes in ihr erstes Spiel gegen die Polizeihochschule Rothenburg. Trotz guter Aufstellung des Gegners wurde von Anfang an Druck ausgeübt und sowohl die Damen als auch die Herren konnten ein ums andere Mal in Block und Angriff punkten. Tada 2:0 für die TU Dresden. Eine Spielrunde Pause und dann folgte Spiel zwei gegen die WHZ Zwickau. Hier dasselbe Bild – Dresden motiviert und überlegen aber nicht als sinnlose Haudraufs unterwegs. Am Ende stand ein ungefährdetes 2:0 zu Buche. Es war in diesen ersten Spiel genug Luft, um ein wenig zu testen und jeder Spieler konnte Bindung zum Spiel aufbauen. Dies sollte, der einhelligen Meinung nach, noch wichtig werden, denn der schwerste Gegner HTWK III, mit Spielern aus der Regionalliga sehr gut besetzt, wartete im Gruppenfinale auf die Landeshauptstädter. Leider war hier schon der erste Ausfall der sportlichen Fairness zu erahnen. Sowohl beim Einschlagen als auch beim anschließenden „Spiel“ wußten grad die qualitativ hochklassigen Herren des Gegners lediglich durch Arroganz, sinnlose Sprüche und eine auffallend ablehnende Haltung aufzufallen. Daher ist der deutliche 2:0 Sieg der dresdner Combo wenig überraschend. Die Fragezeichen in den Gesichtern des gesamten TU Teams waren nicht zu übersehen und so sah man sich gezwungen mal einen Blick auf das Tableau zu werfen.

AH JA … daher wehte also der Wind.

Der Veranstalter hatte, aufgrund der selbst verschuldeten ungeraden Anzahl an Teams, eine Zwischenrunde konzipiert. Zum einen trafen zwei Gruppenerste und ein Gruppenzweiter aufeinander, in der anderen Gruppe stand ein Gruppenersten zwei Gruppenzweiten gegenüber. So wurden als die entscheidenden Spiele um die Finalteilnahme ausgespielt.
In dieser Konstellation war Platz zwei in der Vorrundengruppe der TU natürlich deutlich angenehmer, da er die beiden leichtesten Gegner in der Zwischenrunde versprach. Ob da Kalkül bei HTWK III im Spiel war???
Vollkommen unerwartet scheiterte HTWK I in der Vorrunde. Es konnten nicht genügend kleine Punkte erzielt werden und so mußte man der HTW Dresden den Vortritt lassen.
Hatte der Veranstalter anders spekuliert? Wären nicht 4 von 4 leipziger Teams im Kampf ums Finale eine sehr gute Ausgangsposition gewesen?!

Alles natürlich reine Spekulation 😉

Sei es wie es sei in der Zwischenrunde wartete auf die Mannen von der Elbe die Uni Leipzig und die HTW Dresden (noch so ein „glücklicher Zufall“, dass sich in dieser Runde mindestens ein dresnder Team eliminiert). Es galt immer noch „ Wer gewinnen will, muß jeden schlagen“.
Spiel 1 ließ die, ganz in schwarz startenden SHM Seriensieger, auf die Uni aus Leipzig treffen. Es entwickelte sich ein spannendes und hochklassiges Spiel, in dem vor allem die wirklich überzeugend zu Werke gehenden Herren des Gegners immer wieder spektakuläre Punkte lieferten. Ein paar Eigenfehler zu viel und Satz eins ging mit 16:14 an die Gastgeberstadt. Das sollte in Satz zwei alles besser werden – die TU Mannschaft überprüfte kurz Einstellung, Laune und Ehrgeiz, fand neben dem Feld noch ein wenig mehr von allem und ab ging die Post. Leider hielt der leipziger Zuspieler, mit 5 direkten Aufschlagpunkten plus einem TU Eigenfehler, hart gegen dieses Konzept. Ein schneller Wechsel und der Abstand konnte zumindest reduziert werden. Man muß jedoch festhalten, dass dieses Team der Messestadt überlegen und immer souverän agierte und somit verdient 2:0 gewann.
Ein Spiel, dass sicherlich auch ein schönes Finale gewesen wäre 😉
Spiel zwei der Zwischenrunde folgte sofort und die HTW Dresden war ein stimmungsmäßig willkommener Gegner, verbinden doch einzelnen Spieler Freundschaften und die beiden Hochschulen ihr gemeinsamer Standort. Spielerisch wurde bei der TU einiges ausprobiert, was der Stimmung auf beiden Seiten aber keinen Abbruch tat. Die HTW kämpfte toll und konnte den Abstand zur TU immer wieder verkürzen. Zum Satzgewinn reichte es jedoch nicht, somit ein weiteres Spiel 2:0 für die TU Dresden.
Für die TU Recken und Reckinnen galt es nun das Spiel um Platz 3 erfolgreich zu gestalten. Es gab einen kleinen Kriegsrat und dieser entschied im letzten Spiel, als Highlight und Novum, mit Libero aufzulaufen. Der bis dato Trainer zog sich mit gequältem Lächeln um und begann ein kurze und sehr witzige Erwärmung – das ist doch mal gelebte Demokratie 😀 Noch ein Getränk zum Erhalt der Laune und dann hoffen auf einen baldigen Spielbeginn. Die Zeit verrann und alle Beteiligten wurden langsam nervös, ob zu erreichender Züge und weiter Fahrten ins Vogtland oder zurück in die Landeshauptstadt. Nach schier endlosen Stunden endete diese ominöse Zwischenrunde um 17:30 Uhr. Der Gastgeber hatte doch früh etwas von „Wir sind spätestens 18 Uhr aus dieser Halle und ich bitte euch alle beim Abbau mit zu helfen“ gesagt – oder sollte der Schreiber so vergesserlich sein???

Dass man es als dresdner Team in Leipzig nie leicht hat, hatten die Herren bei der SHM vor zwei Jahren schmerzvoll erfahren müssen, als ein bereits ausgeschiedenes Team der Uni Leipzig wie durch Zauberhand und eine kurzerhand eingeführte Zwischenrunde wieder ins Turnier fand und dieses auch (sportlich verdient) gewann. Auch dieses Mal war der Veranstalter ein Wenig schwerfällig wenn es um das Team des Dauerrivalen ging. Die Anfrage auf eine Spielverlegung wurde mit den Worten „Wir können die Schiedsgerichte nicht tauschen und ihr seid ja trotzdem spielfähig“ abgelehnt.
Naja dann eben doch ohne Trainerlibero, der leider in Dresden noch private Verpflichtungen zu erfüllen hatte.

Nun sitzt dieser im Zug und verfasst – leicht angesäuert, ein bisschen enttäuscht aber immerhin sitt und satt – diesen Bericht.

Ist es nicht traurig?!
Ein Veranstalter der sein eigenes Turnierprogramm nicht kennt und nicht in der Lage ist ein eigenes System zu entwickeln.
Eine Turnierorga die keine Zeiten aus diesem Programm lesen kann, obwohl Spieldauer, Pausenzeiten und auch ein voraussichtliches Turnierende explizit festleg- und ablesbar sind.
Ein Gastgeber der zwingend mit drei Teams antritt, anstatt auf Eines zu verzichten und zum Wohl Aller und der Fairness halber mit 3 gleichstarken Staffeln spielt – was zum einen Zeit gespart und zum anderen ein weniger ausnutzbares Gruppensystem erzeugt hätte.
Ein Gastgeberteam das in auffälligster Weise manipuliert und damit den Wettbewerb stark verzerrt.

Alles in allem also ein Hochschulsport in Leipzig der mit allen Mitteln einen Erfolg einer fremden Stadt zum wiederholten Mal verhindert.

Ich persönlich finde es traurig und unsäglich – aber das ist eine subjektive Sicht auf diese Dinge.

Während letzte Veränderungen in den Bericht einfließen, erreicht des „Pressebüro“ die freudige Meldung über den erfolgreich erspielten dritten Rang und somit immerhin ein Platz auf dem Podium. Leider schwingen auch hier negative Untertöne mit, die ein schwieriges Spiel gegen den Gegner und das Schiedsgericht erahnen lassen. Am Ende dieses Tages steht die Uni Leipzig, hochverdient und sportlich dominant, auf Platz 1 und darf sich ein Jahr lang Sächsischer Hochschulmeister nennen. Der Gastgeber „erspielt“ sich Platz 2 in der Endabrechnung und kann den ungeliebten Rivalen aus der Landeshauptstadt hinter sich lassen.

Hoffen wir, dass die im Sommersemester stattfindenden Hochschulmeisterschaften, für reine Damen- und Herrenteams, so reibungslos und fair ablaufen wie die im vergangenen Sommer in Mittweida.

Vielen Dank an den Hochschulsport Leipzig für das Zurverfügungstellen der Halle und den Einkauf der (leider nicht optimal genutzten) Turniersoftware.

Die Uniauswahl bestand diesmal aus den Spielern Anna Vogel, Luise Kimmel, Aline van Winsen, Lou Klappenbach & Alexander Meixner, Patrick Pechmann, Dominic Schmele, Dominik Mehmel sowie Peter Hesse (Orga)

Eure ULL

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